Heute teile ich meine 'Basis' mit euch.
In diesem Jahr befasse ich mich ausschließlich mit dem Johannesevangelium und bei meinen Daily Readings, stolperte ich über diese Seite.
In der genannten Textpassage geht es um einen Mann, der seit 38 Jahren gelähmt ist. In Jerusalem gibt (oder gab) es einen Eingang, der 'das Schaftor' lautete. An diesem Eingang lag der Teich aus dem gewählten Artikel.
Ich leide seit 1991 unter zunehmend schlimmer und komplizierter werdender Migräne. Dazu kamen: Kyphose, zweifache Skoliose, Adipositas, beginnende Diabetes, Fibromyalgie, RDS und eine zunehmend schlechter werdende Hernie. Die Migräne ist zudem als chronische Schmerzstörung mit als Ursache für Antriebslosikeit und Depressionen bekannt.
Wie viele vielleicht wissen und manche vielleicht auch gar nicht: mein Mann hat Krebs und hatte vor zwei Monaten eine sehr, sehr schwere Hirnoperation - als nächstest kommt die Gallenblase raus.
Zum besseren Verständnis gehe ich in den folgenden Beiträgen eventuell mal mehr oder weniger darauf ein.
Denn, es gibt Menschen (und zu denen habe ich auch gehört) die in ihrer Situation gefangen sind und denken 'schlimmer geht es nicht.... Besonders jenen möchte ich Mut machen anhand dessen, was mir widerfahren ist. Deshalb, schreibe ich über mich.
Nun, der Hirntumor griff wesentlich in den Hormonhaushalt ein.
Das bedeutete für uns als Familie, ein Leben mit Dr. Jackill und Mr. Hyde. Wir wussten nie, was uns erwartet. Es war brutal und aggressiv. (Wir wurden nie körperlich angegangen, aber wenn man unter Dauerstress ist, ist das auch nicht schön).
Ich lasse es jetzt einfach mal so stehen: Krankheiten bei einem selbst, kleine Kinder, kranker Mann, keine Zeit zur Regeneration seit Jahren = Dauerstress.
Rückblickend habe ich heute erkannt, dass es genau - aber ganz genau - so ist, wie in den Studien (z.B. von E. Laszlo, Buch: das fünfte Feld) beschrieben.
Der Glaube veresetzt Berge. Der Spruch ist im übrigen von niemand geringerem als Jesus! (siehe Matthäus 17,20-21)
ABER, um einen gefestigten Glauben zu bekommen, sollte man es halt auch zulassen. Dann wird man in allen Lebenslagen getragen.
In der Bibelstelle im Johannesevangelium ging es auch darum, Glaube versetzt Berge. Der Mann war fest davon überzeugt, geheilt zu werden. Aber er müsse erst Hilfe bekommen. Die Legende oder Sage der Textstelle besagt, dass man geheilt wird, wenn man bei der ersten leichten Bewegung der Wasseroberfläche in den Teich kommt. Da er aber gelähmt ist, geht das natürlich nicht.
Wie ist das nun mit Gott.... trägt er ihn hinein? Oder hat Gott mich etwa spontan geheilt? Habe ich von jetzt auf gleich gar keine Krankheit und Ziperleinchen mehr?
Keineswegs!
Bei meinem Glaube funktioniert das so:
Gott gibt Hilfe zur Selbsthilfe! Er macht uns stark und unabhängig. Aber das funktioniert nur über einen Prozeß - einen Lernprozeß!
In der Geschichte ist es so: der Mann klagt sein Leid und Jesus nimmt nicht etwa seine Hand oder so. Nein. Jesus sagt nicht mal 'Du bist geheilt oder Dein Wunsch sei Dir gewährt Du armes Wesen...' NEIN! Er sagt einfach: Steh auf und geh. Er gibt dem Kranken Mann seine Unabhängigkeit wieder!
Mir hat Jesus nach langem verbittert sein, die Schuld bei anderen suchen, sich hilflos fühlen und erkennen, dass mir NIEMAND ANDERS hilft und Gebeten geholfen, in dem er mir zuerst an die für mich passende Nahrungsergänzung durch einen meiner Ärzte brachte.
Dann konnte ich das RDS eindämmen und wurde durch Gewichtsverlust gesegnet. Und durch die Darmregeneration und Entgiftung habe ich gelernt, meine Ernährung dauerhaft umzustellen.
Nachdem ich diesen Weg eine Zeit gegangen bin, geschah ein kleines Wunder: ich konnte nicht nur in einem Fitnesstudio Mitglied werden - NEIN! Auf diesen Kardiogeräten (Crosstrainer) war es mir nach einigen Monaten möglich mit geschlossenen Augen zu trainieren! Bei einer vestibulären Migräne hat man Gleichgewichtsstörungen.... und auf meiner Reha sagte man mir ein paar Jahre zuvor, ich solle in Rente, ich bin zu krank für irgendwas.... Also nix Spontanheilung! Dafür wahnsinns Lernerfolg und Entwicklung.
Und in dieser Zeit festigt sich der Glaube und die Beziehung zu Gott. (Wie es euch mit anderen Glaubensrichtungen oder Glaubensansätzen geht - ich möchte mich ganz klar distanzieren, da ich dazu keine Aussage treffen kann und hier nur über meine Erfahrungen berichte)
So ist mein Fundament gefestigt gewesen für 2020, das Jahr des Horrors und des Leides. Corona. Frustrierende Jobsuche. Krebsdiagnose. Sorge um die Kinder. Stimmungsschwankungen des Mannes. Einschränkungen in der Normalität durch die zwei Lockdowns. Corona Mutant. OP Verschiebung. Wegfall der Bewegung im Gym. Wegfall der sozialen Kontakte durch die Ausgangsbegrenzungen. Überall das Leid derer, die Corona nicht kompensieren können.....
FAZIT:
- Wer früher an später denkt, fährt deutlich besser. Ruhiger. Und souveräner.
- Der Glaube versetzt Berge. Aber es bedarf Übung und Praxis.
- Der Glaube ist wie ein Muskel. Er will trainiert und gepflegt werden. So macht er Dich stark wie einen Fels in der Brandung. Ist er nicht trainiert, verkümmert er.
Mein Fundament ist in jedem Fall mein Glaube gewesen und ich kann jedem nur empfehlen, achtsam in sich hinein zu hören. Es ist leider wissenschaftlich bewiesen, dass Menschen ohne Glauben (Atheisten) unsensibler sind. Durch fehlende Empathie sind sie nicht so tiefgründig und auch langfristig nicht so gesund. Unglaube ist kurzfristig vielleicht beruhigend, weil man nicht genau hinschauen muss und oft belügen die Menschen nicht nur andere sonder auch sich selbst.
Es gibt da auch noch die sogenannte 'Nonnenstudie'. Da geht es um Struktur und Glauben. Eine sehr interessante Studie unter anderem auch zum Thema Demenzprävention!
Moderner Glaube hat nichts mehr mit Hexenverbrennung oder ähnlichem zu tun...
Möge ein jeder selbst für sich entscheiden und trotzdem das bestmögliche (und Frieden) finden!
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